AG Wirbelsäule und Rückenmark

Wirbelsäulenerkrankungen nehmen einen wesentlichen Stellenwert in der neurochirurgischen Behandlung ein. Die Neurochirurgie der Uniklinik Aachen ist auf dem Gebiet der Wirbelsäulenchirurgie ein anerkanntes Zentrum für die Versorgung sämtlicher Wirbelsäulenerkrankungen. Neben der klinischen Versorgung von Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen werden im Rahmen des universitären Auftrages unserer Klinik auch Forschungsprojekte bearbeitet.

Unsere wissenschaftliche Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit sowohl klinischen, als auch experimentelle Projekten

Klinische Forschung

  1. Intraoperative CT Diagnostik und navigierte Instrumentierungen der gesamten Wirbelsäule (AIRO© CT)

Durch die intraoperative CT (iCT) und die damit verbundene Möglichkeit einer sehr genauen spinalen Navigation besteht in unserer Klinik die Möglichkeit auch hoch komplexe Wirbelsäulenerkrankungen zu operieren.

Die Ergebnisse dieser spinal navigierten Operationen werten wir im Rahmen von einzelnen Studien aus:

  • Einsatz von spinaler Navigation mit iCT bei Revisions-Operationen mit Schrauben-Stab Systemen der gesamten Wirbelsäule
  • Versorgung der Halswirbelsäule mit iCT und Navigation im Vergleich zur konventionellen Implantation von Schrauben-Stab Systemen
  • Gesamte Erfassung der Genauigkeit mittels iCT und Navigation implantierten Schrauben-Stab Systeme in die Wirbelsäule

Intraoperativer Screenshot von einer Schraubenanlage

2. Der Einfluss von Umweltfaktoren auf den Gesundheitszustand, die Funktionsfähigkeit und Partizipation bei Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen

  • Rückenschmerzen und Krankheiten der Wirbelsäule sind von herausragender epidemiologischer, medizinischer und gesundheitsökonomischer Bedeutung
  • Bisher existiert keine systematische deutschsprachige Untersuchungen zur Erfassung des breiten Spektrums relevanter Umweltfaktoren bei Erkrankungen der Wirbelsäule. Daher können Studien die Zusammenhänge zwischen Umweltfaktoren, Partizipation und Funktionsbeeinträchtigungen nicht umfassend abbilden

Ziel ist unter anderem:

  1. eine Systematische Untersuchung eines breiten Spektrums von Umweltfaktoren bei Erkrankungen der Wirbelsäule
  2. Entwicklung eines psychometrisch validen Instruments zur Erfassung des Ausmaßes relevanter Umweltfaktoren bei Erkrankungen der Wirbelsäule
  3. Erfassung der moderierenden Einflüsse von Umweltfaktoren auf den körperlich/seelischen Gesundheitszustand, Funktionsbeeinträchtigungen und Teilhabe bei Erkrankungen der Wirbelsäule

Diese Arbeit erfolgt in enger Kooperation mit Frau PD Dr. rer. medic. Dipl. Psych. Verena Mainz und Frau Dr. rer. medic. Dipl.-Psych. Maren Böcker aus dem Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der Uniklinik RWTH Aachen.

Experimentelle Forschung

Die Pathomechanismen zervikalen degenerativen Myelopathie

  • Die zervikale degenerative Myelopathie ist eine fortschreitende Erkrankung des Rückenmarks durch chronischen Druck bei ausgeprägten degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule, die mit Lähmungen und Gefühlsstörungen verbunden ist. Die Erkrankung wird auf der zellulären Ebene durch angiogene und inflammatorische Faktoren ausgelöst. In nur ca. 50% der Fälle kommt es nach operativer Behandlung zu einer neurologischen Verbesserung der Symptomatik.
  • Im Rahmen der Studie werden Pathomechanismen  des Rückenmarks und des Gehirns im Verlauf der cervikalen Myelopathie untersucht.

Ziel ist unter anderem:

  1. Eine Korrelationsanalyse zwischen im Liquor gemessenen Faktoren, MRT-Befunden und dem klinischen Outcome
  2. Die Beantwortung der Frage, ob die untersuchten Faktoren die Grundlage für einen neuen adjuvanten Behandlungsansatz bei der cervikalen Myelopathie darstellen

Diese Arbeit erfolgt in enger Kooperation mit Herrn Prof. Dr. rer. nat. Lars Ove Brandenburg aus dem Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Uniklinik RWTH Aachen.

Methoden: ELISA, MR-Spektroskopie und MR-DTI

Interessierten Patienten bieten wir u.a. auch die Teilnahme an klinischen Studien an.

Gefördert und ausgezeichnet wurden unsere Forschungsprojekte durch:

  1. START Förderung Uniklinik RWTH Aachen: „Die Rolle der Angiogenese und Inflammation in der zervikalen degenerativen Myelopathie“
  2. START Förderung Uniklinik RWTH Aachen: „Welchen Einfluss haben Umweltfaktoren auf den Gesundheitszustand, die Funktionsfähigkeit und Partizipation bei Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen?“
  3. Research Fund of the European Association of Neurosurgical Societies (EANS): „Degenerative cervical myelopathy - The secondary harm”

Mitglieder der Arbeitsgruppe Wirbelsäule und Rückenmark

Leitung und Ansprechpartner

PD Dr. med. C. Andreas Müller (Oberarzt)
camuellerukaachende
PD Dr. med. Christian Blume (Oberarzt)
cblumeukaachende


Weitere Mitarbeiter

Dr. med. Ulf Bertram (Assistenzarzt)
ubertramukaachende
Dr. med. Tobias Schmidt (Facharzt)
tschmidtukaachende