Fetales MRT

In Ergänzung zur Ultraschalluntersuchung besteht an der Uniklinik RWTH Aachen die Möglichkeit, bei fetalen Auffälligkeiten eine MRT-Untersuchung des Feten im Mutterleib durchzuführen. Durch eine MRT-Untersuchung in der Schwangerschaft gibt es, wie bei einer Ultraschalluntersuchung auch, Studien zufolge keine negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind zu befürchten. Eine MRT Untersuchung kann nicht bei Ohrimplantaten, künstlichen Herzklappen oder Herzschrittmacher sowie Hüftprothesen durchgeführt werden.

Die Untersuchungsdauer beträgt 30 bis 45 Minuten, gerne kann der Ehemann anwesend sein. Am Tag der Untersuchung sollten keine kohlensäurehaltige Getränke oder Kaffee konsumiert werden, eine Stunde vor dem MRT sollte die Schwangere nach Möglichkeit weder essen noch trinken.

Ein Vorteil des MRT bietet die hohe Weichteilauflösung mit guter Differenzierbarkeit unterschiedlicher Gewebe, zum Beispiel der grauen und weißen Hirnsubstanz, hypolastisches und normales Lungengewebe, funktionelles und nicht-funktionelles Nierengewebe sowie ödematös/blutige Läsionen in allen Organen. Des Weiteren können deutlich eingeschränkte Schallbedingungen wie bei einem Oligohydramnion (zu wenig Fruchtwasser) oder maternaler Adipositas Indikationen für ein fetales MRT sein.

Besonders am Herzen liegt uns eine rasche Terminvergabe, daher bieten wir über unsere Pränataldiagnostik in Kooperation mit der Radiologie einmal wöchentlich Untersuchungsgänge an. Vor der MRT-Untersuchung wird zunächst ein genauer Ultraschallbefund in unserer Abteilung für Pränatalmedizin erhoben, die Befundung des fetalen MRTs erfolgt gemeinsam durch Pränataldiagnostik und Radiologie. Je nach Befund schließt sich dann im Rahmen unserer Perinatologischen Konferenz eine differenzierte Fallbesprechung mit den Kollegen der Kinderklinik bzw. Kinderchirurgie an.