Elektrokonvulsionstherapie

Bei der Behandlung stark depressiver oder psychotischer Patientinnen und Patienten verfügt die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) mit ihrer hohen Wirkstärke über ein Alleinstellungsmerkmal. Sie führt bei 50 - 90 Prozent der chronischen oder akut bedrohten Patienten zu einer deutlichen Besserung. Wichtig ist dabei allerdings, dass mit der Therapie nicht zu lange gewartet wird. Patienten mit gut therapierbaren psychischen Störungen werden in der Regel nicht mit EKT behandelt.

Die Uniklinik RWTH Aachen verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung in der Durchführung von EKT-Behandlungen. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Klinik für Psychiatrie und der Klinik für Anästhesiologie gewährleistet eine gute Qualität bei hohen Fallzahlen. Mit etwas mehr als 1.000 Behandlungen pro Jahr versorgen wir einen Einzugsbereich von ungefähr 100 Kilometer im Durchmesser. Auch Patienten aus Ostbelgien und den Niederlanden lassen sich hier behandeln.

EKT – was ist das?

Bei der EKT wird eine Kurznarkose für wenige Minuten eingeleitet. Dann werden die Nervenzellen über Elektroden an der Kopfhaut für wenige Sekunden mit sehr kurzen elektrischen Impulsen angeregt. Ein Teil von ihnen synchronisiert dadurch vorübergehend ihre Aktivität, sie schwingen im gleichen Takt. Ähnlich wie bei einem generalisierten Anfall beenden sie diesen Zustand nach ungefähr einer Minute selbstständig und kehren in ihre ursprüngliche Funktionsweise zurück. Die vorübergehende Synchronisierung regt das Gehirn dazu an, eine große Menge Wachstumsfaktoren und Überträgerstoffe auszuschütten, die die Neubildung von Nervenzellen und von Verbindungen zwischen ihnen anregen. Auf diese Weise kann sich Nervengewebe regenerieren, welches durch die psychische Erkrankung zuvor degeneriert war. Wendet man die EKT im Abstand von einigen Tagen wiederholt an, führt sie bei der Mehrzahl der Patienten zu einer völli­gen Rückbildung oder zumindest einer deutlichen Besserung der Beschwerden.

Die EKT ist ein modernes medizinisches Behandlungsverfahren für psychische Störungen, insbesondere depressive und psychotische. Sie ist wissenschaftlich anerkannt, hochwirksam, sicher und im Verhältnis zur Schwere der behandelten Erkrankungen nebenwirkungsarm. Obwohl diese Eigenschaften seit Jahrzehnten gut bekannt sind, ranken sich noch viele Mythen und falsche Vorstellungen um die Therapie. Sie hat sich in den vergangenen Jahren in technischen, vor allem aber auch in nicht-technischen Aspekten erheblich weiterentwickelt. Heute gelten für die EKT die gleichen juristischen Regelungen wie für somatische Eingriffe. Sie wird im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplans angewandt, der auch Psychotherapie, Pharmakotherapie und die Begleittherapien umfasst.

Unser Team

Verantwortliche Funktionsoberärztin: Dr. med. Christiane Licht, M.A.

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