Heute ist Welt-Sepsis-Tag

Die Sepsis – besser bekannt als Blutvergiftung – ist ein medizinischer Notfall, bei dem jede Stunde zählt. Wird die Infektion sofort erkannt und behandelt, hat der Betroffene gute Chancen. Im Zweifel sollte man sofort ins nächste Krankenhaus fahren. Dort kommt die Patientin oder der Patient direkt auf die Intensivstation und erhält ein Antibiotikum. „Unser Ziel ist immer, schnell den Entzündungsherd zu finden, damit nicht ständig neue Keime in den Blutkreislauf gelangen“, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen. „Erschreckenderweise ist der Begriff Sepsis jedem zweiten Deutschen unbekannt“, so der Intensivmediziner weiter. Selbst Ärztinnen und Ärzte sind oft nicht ausreichend über Entstehung und Symptomatik informiert. Umso wichtiger ist der jährlich am 13. September stattfindende Aktionstag, der auf die Missstände in den Bereichen der Sepsis-Prävention, -Diagnostik, -Therapie und -Rehabilitation aufmerksam macht.

Häufig grippeähnliche Symptome

Die Sepsis hat unterschiedliche Symptome. Viele Betroffene klagen über hohes Fieber und Schüttelfrost, sie fühlen sich sehr krank. Weitere Anzeichen sind erhöhter Puls, beschleunigte Atmung und niedriger Blutdruck. Manche werden im Verlauf der Erkrankung zunehmend verwirrt und desorientiert, andere extrem müde oder sie entwickeln Unruhe und sogar Todesängste. „Die Symptome sind relativ unspezifisch, sodass anfangs viele glauben, es handele sich um eine einfache Grippe“, erklärt Prof. Marx. Ein roter Streifen von der Wunde bis hin zum Herzen hält sich hartnäckig als das Erkennungszeichen schlechthin für eine Sepsis. Dass dem nicht so ist, weiß Prof. Marx: „Der rote Streifen ist kein eindeutiges Frühwarnzeichen für eine Sepsis. Er tritt nur in etwa ein Prozent aller Sepsis-Fälle auf.“ Dennoch sollte man den roten Strich nicht unterschätzen, da er eine Entzündung anzeigt, die wiederum eine Sepsis zur Folge haben kann. Bei der Sepsis gelangen Infektionskeime ins Blut. Normalerweise reagiert der Körper mit einer Entzündung, um sich gegen gefährliche Keime zu wehren. Schafft er das nicht ausreichend, breiten sich die Erreger oder deren Giftstoffe über den Blutkreislauf im ganzen Organismus aus. Mehr als die Hälfte aller Blutvergiftungen sind auf eine Lungenentzündung zurückzuführen. Aber auch Blinddarm- und Gallenblasenentzündungen, eine Entzündung im Zahn oder eine Schnittwunde können eine Infektionsquelle sein.

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