Publikation in ‚Molecular Psychiatry‘: Molekulare Ursachen für eine erhöhte Anfälligkeit von Männern bei Autismus

Prof. Dr. Thomas Nickl-Jockschat, der an der University of Iowa und an der hiesigen Klink arbeitet, hat neue Hinweise auf molekulare Ursachen für eine erhöhte Anfälligkeit von Männern bei Autismus und anderen neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen gefunden.

Neuropsychiatrische Entwicklungsstörungen, etwa Autismus, treten viermal häufiger bei Jungen als bei Mädchen auf. Ein ähnliches Geschlechterverhältnis zeigt sich auch bei Patienten etwa mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS). Eine bessere Kenntnis der entsprechenden Ursachen könnte helfen, neue Therapieansätze zu entwickeln.

Die Wissenschaftler studierten ein Mausmodell mit einer sogenannten “copy number variation”. Dabei zeigten nur die männlichen, nicht aber die weiblichen Mutanten eine Störung des belohnungsabhängigen Lernverhaltens. Letzteres wiederum scheint eine entscheidende Rolle bei der Ausbildung von neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen zu spielen.

Eines der Gene, welches in den verlorenen DNA-Abschnitten liegt, - ERK1 - nimmt eine wichtige Rolle bei der intrazellulären Signalübertragung und der Ausbildung neuer Verbindungen zwischen den Nervenzellen ein.
 

Hier finden Sie die vollständige Publikation:

Grissom NM, McKee SE, Schoch H, Bowman N, Havekes R, O'Brien WT, Mahrt E, Siegel S, Commons K, Portfors C, Nickl-Jockschat T, Reyes TM, Abel T. Male-specific deficits in natural reward learning in a mouse model of neurodevelopmental disorders. Molecular Psychiatry 2017; doi: 10.1038/mp.2017.184. [Epub ahead of print]

 

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