Uniklinik RWTH Aachen gründet Zentrum für klinische Akut- und Notfallmedizin

Die Uniklinik RWTH Aachen reformiert die Strukturen ihrer Notfallmedizin und bildet ein neues Zentrum für klinische Akut- und Notfallmedizin. Die Neuordnung schreibt die seit Jahren etablierte erfolgreiche Zusammenarbeit der Zentralen Notaufnahme mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, dem Rettungsdienst, den umliegenden Krankenhäusern der Region und den Fachkliniken des Hauses fort. Ziele des neuen Zentrums sind optimale Behandlungswege für Notfallpatientinnen und -patienten, eine Entlastung der Notaufnahmen und ein Ausbau der Forschungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für den medizinischen Nachwuchs.

Die Uniklinik ist die zentrale akutmedizinische Anlaufstelle der Region: Pro Jahr behandeln die Expertinnen und Experten über 54.000 Notfälle, Tendenz stetig steigend. Um die medizinische Behandlung und die Zusammenarbeit innerhalb des Hauses sowie mit dem Rettungsdienst, den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten und weiteren Krankenhäusern aus der Region weiter zu verbessern, gründet die Uniklinik RWTH Aachen nun das Zentrum für klinische Akut- und Notfallmedizin. Im Fokus steht eine zielgerichtete Behandlung für alle Patientinnen und Patienten durch die Notaufnahme oder die Portalpraxen des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. Eine bessere Verteilung der Patientinnen und Patienten auf die verfügbaren Kapazitäten soll künftig zu einer optimalen Auslastung und damit auch zu kürzeren Wartezeiten für die Betroffenen führen.

Kliniken im Schulterschluss für Patientinnen und Patienten

Das neue Zentrum bilden die Klinik für Kardiologie, Angiologie, Internistische Intensivmedizin (Medizinische Klinik I), die Klinik für Neurologie, die Klinik für Anästhesiologie, die Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie und die Zentrale Notaufnahme, alle Uniklinik RWTH Aachen. Entscheidend für die strategische Ausrichtung des Zentrums ist der gegründete Beirat, der sich aus den Direktoren der beteiligten Kliniken zusammensetzt. „Aufgrund der vielfältigen Berührungspunkte der Abteilungen haben wir uns gemeinsam für diese strukturelle Neuaufstellung entschieden. Die neue Organisationsform betont die enge Verzahnung der Notfallversorgung mit den operativen und konservativen Kliniken des Hauses und verdeutlicht die überregionale Bedeutung und multidisziplinäre Aufstellung der Akutmedizin unserer Uniklinik“, führt Prof. Dr. med. Thomas H. Ittel, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik RWTH Aachen, aus.

Stärkung der Forschung und Weiterbildung

„Die gestärkte Bedeutung der Notfallmedizin wird auch durch die neu eingeführte Zusatzweiterbildung ‚Klinische Akut- und Notfallmedizin‘ deutlich. Sie fokussiert sich auf die Initialtherapie von Notfall- und Akutpatientinnen und -patienten im Krankenhaus und hebt die interdisziplinäre Rolle der Notfallmedizin hervor. Die Koordinierung und Förderung der Zusammenarbeit zwischen operativen und konservativen Fachgebieten im notfallmedizinischen Kontext ist ein wichtiger Bestandteil der Weiterbildung und unserer täglichen Arbeit“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Jörg Christian Brokmann, Leiter der Zentralen Notaufnahme und Leiter des neu gegründeten Zentrums. Die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin zur Ausübung einer Notarzt-Tätigkeit bleibt davon unberührt. Neben den neuen Weiterbildungsmöglichkeiten soll die stärkere Vernetzung innerhalb des Zentrums auch die interdisziplinären Forschungsmöglichkeiten fördern. Schwerpunkte bilden dabei die Telenotfallmedizin, Reanimationen und die intersektorale Versorgungsforschung. Darüber hinaus bietet das Zentrum während des Medizinstudiums und der Facharztausbildung vielfältige Möglichkeiten in der Ausbildung und Lehre.  

Eröffnung mit Großübung

Am Samstag, den 6. November 2021, haben die beteiligten Kliniken gemeinsam die Neuaufstellung der notfallmedizinischen Patientenbehandlung im Rahmen einer größeren Notfallübung unter Beteiligung von Rettungsdienst und Feuerwehr trainiert. Dr. Brokmann zieht eine positive Bilanz: „Die Übung hat deutlich gezeigt, wie gut wir miteinander arbeiten und was wir gemeinsam auf die Beine stellen können. Personal unterschiedlicher Professionen und Fachrichtungen hat absolut im Sinne eines gemeinsamen Miteinanders eine mehr als überdurchschnittliche Patientenversorgung dargeboten.“

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