Der „rote“ Teppich von Aachen: Buch zweier ehemaliger Architekten der Uniklinik RWTH Aachen veröffentlicht

240 Meter lang, 130 Meter breit, eine Geländegröße von 25 Fußballfeldern mit einer Nutzfläche von 220.000 Quadratmetern und rund 6.600 Räumen auf 13 Etagen: Das Hauptgebäude der Uniklinik RWTH Aachen ist das größte Krankenhausgebäude Deutschlands und beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine ungewöhnliche Erscheinung. Im September 1971 wurde mit den Roharbeiten des Gebäudes begonnen, 1985 wurde das Krankenhausgebäude, das künftig Lehre, Forschung und Krankenversorgung vereinen sollte, feierlich eingeweiht. Verantwortlich für die Planung war das Aachener Architektenbüro Weber, Brand & Partner. Mit ihrem kürzlich erschienen Buch „Der rote Teppich von Aachen“ arbeiten die beiden ehemaligen Architekten Horst Barhainski und Lothar Schwedt nun die Baugeschichte der Uniklinik RWTH Aachen architektonisch auf und geben einen tiefen Einblick in die Konstruktion und Planung des Gebäudes und den politischen Kontext.

Das Buch beginnt mit den Anfängen der Technischen Hochschule Aachen, die durch das „private Komitee zur Errichtung einer polytechnischen Schule in Aachen“ 1858 maßgeblich unterstützt und vorangetrieben wurde. Mit rund 223 Studierenden wurde die „Königlich Rheinisch-Westphälische Polytechnische Schule zu Aachen“ im Oktober 1870 in Betrieb genommen. In den 1960er Jahren wurde schließlich die Medizinische Fakultät gegründet. Da das Gebäude der alten Städtischen Krankenanstalten in der Goethestraße für den Betrieb einer Medizinischen Fakultät als ungeeignet eingestuft wurde, erhielt der Neubau einer Gesamtanlage Vorrang.

Planung der Technikgeschosse für die Haustechnischen Anlagen

In dem gemeinsamen Werk berichten die beiden Autoren, die maßgeblich für die Planung wichtiger Teile des Gebäudes verantwortlich waren, akribisch aus ihrem Fundus von Wissen und Dokumenten. Barhainski und Schwedt waren in entscheidendem Maße für die Planung wichtiger Teile des Gebäudes verantwortlich: Als Team haben die Architekten die vier Technikgeschosse für die Haustechnischen Anlagen unter der Eingangsebene in den Jahren 1976 bis 1982 geplant, organisiert und konstruktiv angepasst – also alle Gebäudeteile „die man nicht sieht“, die aber eine essentielle Rolle für die Funktionalität des Krankenhausbetriebs spielen.

Ein Versuch, den Vorurteilen mit baugeschichtlichem Wissen entgegenzutreten

Die Autoren verstehen die Uniklinik in ihrem Buch als Gesamtsystem: Ziel ist es, die Chronologie der Entwicklung von Hochschule und Klinik im politischen Kontext als auch den Anlass der Entwicklung eines flexiblen Bausystems aufzuzeigen. Der signifikante Teppich spielt dabei eine entscheidende Rolle, er ist gewissermaßen ein verbindendes Einzelteil der Gesamtheit, das sich durch das gesamte Gebäude zieht.

Anschaulich und detailliert beschreiben die beiden Autoren den Entstehungs- und Planungsprozess eines Krankenhausgebäudes, das bereits während der Bauentstehung im Fokus der nationalen und internationalen Fach- und Allgemeinpresse stand und in seiner Konstruktion nicht den damals üblichen Erwartungen an ein Klinik- und Hochschulgelände entsprach. Das Gebäude stieß insbesondere wegen der Architektur und der gewählten Farbigkeit vielerorts auf Kritik und war seitdem Anlass für heftige Kontroversen. Mit dem Buch möchten die Autoren den zahlreichen Vorurteilen entgegentreten und ihr baugeschichtliches Wissen über die Hintergründe der Konstruktion des hochkomplexen Gebäudes vermitteln und weitergeben.


„Der rote Teppich von Aachen“ ist in einer Auflage von 500 Exemplaren im Eigenverlag erschienen und ist in den folgenden Aachener-Buchhandlungen erhältlich: Buchhandlung Schmetz am Dom, Mayersche Buchhandlung, Buchhandlung Backhaus.

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