Gewaltprävention beginnt mit Therapie: Prof. Dr. Ute Habel Mitautorin wegweisender DGPPN-Stellungnahme

Gewalt wirksam vorzubeugen, bedeutet nicht nur zu kontrollieren, sondern auch zu verstehen: Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) veröffentlichte jetzt eine grundlegende Stellungnahme zur Gewaltprävention, in der therapeutische Ansätze als zentrale Maßnahme hervorgehoben werden.

Prof. Dr. Ute Habel, Leiterin der Sektion Neuropsychologie an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Uniklinik RWTH Aachen, zählt zu den Co-Autoren und Co-Autorinnen der Stellungnahme. Sie ist zudem Sprecherin des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs TRR 379 „Neuropsychobiologie der Aggression, in dem zentrale Fragen zur Entstehung, Dynamik und Prävention von aggressivem Verhalten interdisziplinär erforscht werden.

„Der beste Weg, Gewalt zu verhindern, ist eine gezielte und wissenschaftlich fundierte Therapie“, so der Tenor der DGPPN-Stellungnahme, den auch Prof. Habel hervorhebt. Diese basiert auf neuesten Erkenntnissen aus Psychiatrie, Psychotherapie und Neurowissenschaften.

Der Sonderforschungsbereich TRR 379, den Prof. Habel gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen an mehreren deutschen Universitätsstandorten leitet, beschäftigt sich mit den biologischen, psychologischen und sozialen Grundlagen aggressiven Verhaltens. Mehrere Projektleiter des Sonderforschungsbereiches sind Autorinnen und Autoren der DGPPN-Stellungnahme und betonen den fortlaufenden Austausch zwischen aktueller Forschung, psychiatrischer Versorgungspraxis und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die DGPPN plädiert in ihrer Veröffentlichung für ein gesellschaftliches Umdenken im Umgang mit Gewalt. Zentral sei, psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, Risikofaktoren wissenschaftlich zu analysieren und präventive Behandlungsangebote auszubauen – insbesondere in Justizvollzug, Sozialarbeit und forensischer Psychiatrie.

Porträt einer lächelnden Frau mit blonden Haaren. Sie trägt eine rote Bluse und ein dunkles Sakko.
Univ.-Prof. Dr. rer. soc. Ute Habel

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