RWTH-Lehrpreis geht an die Zahnärztliche Prothetik und das Audiovisuelle Medienzentrum

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen ist vor allem für ihre Ingenieurswissenschaften weltbekannt – doch der Lehrpreis 2020 der RWTH Aachen University in der Kategorie „Projekt“ geht dieses Mal an die Klinik für Zahnärztliche Prothetik  und Biomaterialien, Zentrum für Implantologie an der Uniklinik RWTH Aachen und an das Audiovisuelle Medienzentrum (AVMZ) der Medizinischen Fakultät. Das Team bestehend aus Univ.-Prof. Dr. med. dent. Sven Reich, Uli Heuter, Martin Lemos, M.A. und Zahnärztin Christina Kühne freut sich nicht nur über die 12.000 Euro Preisgeld für die Lehre und Forschung, sondern vor allem über die Anerkennung der Studierenden für das Projekt – denn diese schlagen die Kandidaten für den Lehrpreis vor.

Mit der Kombination von Distanzlehre mittels Online-Tutorials und anschließenden Präsenzterminen unter Beachtung der jeweils aktuellen COVID-Hygienerichtlinien hat das Projekt bei den Studierenden und der Jury den Zeitgeist getroffen: Das „Do It Yourself CAD/CAM Tutorial“ etabliert einen gesamten Lehrzyklus, um mit den Studierenden der Zahnmedizin des vierten Fachsemesters essentielle manuelle Fähigkeiten zu trainieren. Das innovative Alleinstellungsmerkmal dieses Tutorials zeichnet sich dadurch aus, dass sowohl die Lehrinhalte digital auf der Videostreaming-Plattform „VEIRA“ des AVMZ verfügbar sind, als auch sämtliche digitalisierbaren Behandlungsmaßnahmen als solche durchgeführt werden. Dabei nutzen die Studierenden 3D-Darstellungen, die sie während des digitalen Workflows generieren, zur Simulation und eigenverantwortlichen Überprüfung ihrer manuellen Arbeitsschritte. Da eine künstliche Zahnkrone im Vergleich zu anderen Restaurationsformen für defekte Zähne über einfache geometrische Strukturen definiert ist, besteht die Aufgabe der Studierenden im „Do It Yourself CAD/CAM Tutorial“ darin, erstmalig eine künstliche Krone unter Anwendung des CAD/CAM Workflows am Simulationspatienten zu erstellen.

Prof. Reich, Christina Kühne sowie das Team des AVMZ unter der Leitung von Martin Lemos freuen sich sehr über die Auslobung des Lehrpreises für das gemeinsame Projekt. Die Auszeichnung ist aus ihrer Sicht in zweierlei Hinsicht beachtlich: Erstens unterstreiche der Lehrpreis das Engagement und den Stellenwert in der Lehre in den medizinischen Fächern, insbesondere der Zahnmedizin. Zweitens spiegele sich in dem Preis der RWTH Aachen University auch der Fokus auf Digitalisierung und deren sinnvolle Integration in Lehre und Behandlungsmethodik wider.

Laut Prof. Reich sind die wahren Preisträger die Studierenden: „Ohne ihren Enthusiasmus und ihre Freude am Lernen wäre dieses neue Curriculum nicht mit dieser Effizienz durchführbar gewesen und nicht von den Studierenden als preiswürdiges Projekt nominiert worden.“

Die Studierenden beim Designen der digitalen Krone – so sieht moderne Lehre aus.

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