Corona-Krise stellt Chancen des Virtuellen Krankenhauses heraus

Das Virtuelle Krankenhaus der Landesregierung NRW gewinnt angesichts der Corona-Krise an Bedeutung. Schon jetzt werden am Innovationszentrum Digitale Medizin (IZDM) der Uniklinik RWTH Aachen Covid-19-Patientinnen und -Patienten aus peripheren Krankenhäusern telemedizinisch betreut.

Aufgrund der aktuellen Situation, hervorgerufen durch das SARS-CoV-2-Virus, wird das virtuelle Krankenhaus bereits im April mit den Indikationen „Intensivmedizin und Infektiologie“ beginnen. „Wir wollen sicherstellen, dass die Ärzte in kleineren Kliniken bei schwerwiegenden Beatmungsfällen direkt auf die Expertise der Unikliniken zugreifen können“, kündigte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann in dieser Woche an. Ziel sei es, bei Beatmungspatienten eine starke Qualitätssteigerung außerhalb von Universitätskliniken zu erreichen. Gleichzeitig könne das den Druck von den Beatmungsstationen der Maximalversorgung nehmen, hofft er.

Bei dem Virtuellen Krankenhaus handelt es sich um eine digitale Plattform, die künftig die fachärztliche Expertise landesweit bündeln und besser zugänglich machen soll. Ziel ist unter anderem die Schaffung zukunftsfähiger digitaler Versorgungsstrukturen wie der elektronische Austausch behandlungsrelevanter Patientendaten oder Videosprechstunden, die für die Patientinnen und Patienten eine bedarfsgerechte, ortsnahe und qualitätsorientierte Behandlung bieten. Die medizinische Versorgung in Nordrhein-Westfalen wird so deutlich verbessert.

Um das Potenzial der digitalen Möglichkeiten für die Patientinnen und Patienten sowie Leistungserbringer auszuschöpfen, geht das Virtuelle Krankenhaus Kooperationen mit den einschlägigen medizinischen Spitzenzentren ein.
Die Uniklinik RWTH Aachen gehört seit Jahren zu den Vorreitern in der digitalen Medizin und hat mit der Elektronischen Fallakte Plus und dem Innovationszentrum für Digitale Medizin (IZDM) wichtige Komponenten für die digitale Vernetzung aller Akteure geschaffen. Zudem konnten die Uniklinik RWTH Aachen und das Universitätsklinikum Münster mit dem Innovationsfondsprojekt TELnet@NRW gemeinsam das Fundament für das Virtuelle Krankenhaus legen. Im Rahmen des Projekts greifen bereits seit 2017 viele kleinere Krankenhäuser in NRW auf die Expertise der Intensivmediziner und Infektiologen der beiden Unikliniken zurück.

„Telekonsile und Televisiten sind im Krankenhaus- und Praxisalltag aus vielfältigen Gründen und Anlässen sinnvoll und notwendig, um Versorgung als Gemeinschaftsaufgabe zu etablieren“, konstatiert Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen und Sprecher des Vorstandes des IZDM. „Gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigt sich die Stärke dieser Vernetzung zum Wohle der Patientinnen und Patienten.“

 

v.l.: Günter van Aalst, Stellvertretender Vorsitzender Deutsche Gesellschaft für Telemedizin, Sprecher IZDM; Univ.-Prof. Dr. med. Gernot Marx, FRCA, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care an der Uniklinik RWTH Aachen und Sprecher des Vorstandes des IZDM; Dr. med. Sandra Dohmen, Ärztliche Leitung IZDM (Innovationszentrum Digitale Medizin)

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